Geschichte Toggenburger Schwingerverband

Gegründet wurde der Toggenburger Schwingerberband 1909.

Schon einige Jahre vor der Verbandsgründung hörte man von Toggenburger Schwingern. Auch wurden schon Schwingfeste im Verbandsgebiet durchgeführt. So liest man von einem Ostschweizer Schwingfest um 1890 in Wyl (Wil) und 1903 in Uzwil.

Die Initiative zur Gründung dürfte wahrscheinlich vom bekannten Schwingerpionier J. J. Scheiwiller, Ebnat-Kappel ausgegangen sein. Die eigentliche Gründung vom Toggenburger Schwingerverband erfolgte am Sonntag, 22. August 1909 in Wyl. Der Schwingerverband blieb vorerst eine Untersektion vom Turnverband. An der Gründungsversammlung wurde unter anderem beschlossen am 17. Oktober die erste Schwingerversammlung mit anschliessendem Rangschwingen in Wyl durchzuführen. Sieger am ersten Toggenburger Schwingertag war der starke Flawiler Johann Ulrich Stieger Junior.

Der Verband entwickelte sich sehr schnell. Bis 1913 wuchs die Zahl der Aktiven von anfangs 19 auf stolze 70 Schwinger an.

Nach dem Ende vom ersten Weltkrieg löste sich der Schwingerverband vom Turnverband und organisierte 1921 zum ersten Mal selbstständig den Toggenburger Schlussschwinget in der Riseln bei Rossrüti. Im gleichen Jahr erhielt der Toggenburger Schwingerverband „Familienzuwachs“. Am 21. Oktober gründeten 11 Wiler Nationalturner und Schwinger die Schwingerriege Wil.

1939 wurden die Statuten zum ersten Mal revidiert und den Kantonalen Statuten angepasst. Noch währen dem zweiten Weltkrieg wurde die Schwingerriege Lichtensteig gegründet. Diese Riege erhielt zur Anschaffung von Schwinghosen vom Toggenburger Schwingerverband einen Kredit. Auch den Uzwilern wurde im gleichen Jahr ein Kredit von Franken 30.00 zur Gründung einer Riege bewilligt.

1948 wuchs die Zahl der Aktiven auf über 101 Schwinger an. In diesem Jahr erkämpfte Walter Hauser am Eidgenössischen in Luzern den ersten Eidgenössischen Kranz für das Toggenburg.

1959 feierte der Toggenburger Schwingerverband im Gasthaus Schäfli, Degersheim sein 50. Jahr Jubiläum.

In den sechziger und siebziger Jahren erlebte der Schwingverband nochmals einen gewaltigen Aufschwung. 1962 wurde das erste Mal ein Herbstschwingertag durchgeführt. Ab 1971 wird dieser Anlass abwechslungsweise mit dem Wolzenalpschwinget alle zwei Jahre durchgeführt. 1967 wurde in Flawil der jüngste Schwingclub gegründet. Die vier Schwingclubs Wil, Uzwil, Wattwil und Flawil bilden bis heute die starken Eckpfeiler vom Toggenburger Schwingerverband.

Da die Mitgliederzahl in kurzer Zeit auf über 1000 anstieg, war die Hauptversammlung nicht mehr beschlussfähig. Laut Statuten müssen 10 Prozent der Mitglieder anwesend sein. Nach mehreren Anläufen wurde 1981 die Hauptversammlung in eine Delegiertenversammlung umgewandelt.

1984, am Jubiläumsschwingertag in Ganterschwil wurde stolz unsere Verbandsfahne, die ganz in den Toggenburger Farben gestaltet ist, entrollt.

Seit 2000 ist der Toggenburger Schwingerverband Mitorganisator vom bekannten Bergkranzfest, dem Schwägalp-Schwinget. Zusammen mit dem Appenzeller Schwingerverband wird dieser Grossanlass jedes Jahr am Fusse vom Säntis durchgeführt.

Steil nach oben zeigte auch die Erfolge der Schwinger. Mit den Eidgenössischen Kranzschwinger Beny Gmür, Serienkranzer Hans Hämmerli, Peter Güntensperger und Franz Heinzer wurde eine Erfolgsserie für das Toggenburg gestartet, die bis heute ohne Unterbruch steil aufwärts zeigt.

Am Eidgenössischen 1998 in Bern durfte sich Jörg Abderhalden zum ersten Mal als Schwingerkönig bekränzen lassen. Zusammen mit Beat Abderhalden, Nöldi und Christian Forrer kehrten die Schwinger gleich mit vier eidgenössischen Kränzen ins Toggenburg zurück.

Auch im 2001 in Nyon wurde der Königstitel ein weiteres Mal ins Toggenburg vergeben. Sein Klubkamerad Nöldi Forrer löste Jörg als Schwingerkönig ab.

Stolz darf sich damit das Toggenburg auch als das „Tal der Könige“ präsentieren. Und die Erfolgsserie der Toggenburger geht weiter. Die Schwinger aus dem Toggenburger gelten nicht nur in der Ostschweiz als Massstab aller Dinge. Die ganze Schwingerwelt fürchtet unsere Athleten bei ihren Einsätzen.

Jörg Abderhalden vermochte auch weiter dem Schwingerwesen seinen Stempel aufzudrücken. 1999 Sieger am Unspunnen und 2002 Sieger am Kilchberg.

2004 krönte sich Jörg nach einer noch nie da gewesenen Siegesserie am Eidgenössischen in Luzern vor über 40’000 Zuschauer zum zweiten mal als Schwingerkönig.

2007 erreicht Jörg Abderhalden in Aarau seinen dritten Königstitel und begeisterte die ganze Sportschweiz. Dank dieser Popularität und seiner sympathischen Art, wurde der Ausnahmekönner anlässlich der SwissAwards zum Schweizer des Jahres 2007 gekürt.

2009 feierte der Toggenburger Schwingerverband sein 100 jähriges Bestehen. Dies wurde in einem würdigen Fest mit zahlreichen Gästen gefeiert. Zum runden Geburtstag wurde eine Jubiläumsschrift herausgegeben. In diesen 144 Seiten werden die letzten 100 Jahre nochmals Revue passiert.

Der Toggenburger Schwingerverband ist gerüstet für die Zukunft. Nicht nur bei den Aktiven darf gespannt in Zukunft geschaut werden. Auch der Nachwuchs zeigt sich an den Jungschwingertag immer von seiner besten Seite.

Die 135 Aktivschwinger und die 104 Jungschwinger zeugen davon, dass die Basis vorhanden ist um auch in Zukunft dem Schwingen den Toggenburger Stempel aufzudrücken.