Jonschwil SG – Das Coronavirus bremst auch die Schwinger aus. Anfangs April wäre die Freiluftsaison gestartet und nun wird alles abgesagt oder verschoben. So auch das Toggenburger Verbandsschwingfest in Jonschwil.
von Pascal Schönenberger, Medienchef Toggenburger Schwingerverband
Jonschwil und Magdenau verschieben
Das Coronavirus macht auch den Schwingern zu schaffen. Nach dem Veranstaltungsverbot vom letzten Freitag, welches der Bundesrat ausgesprochen hat, folgte am Samstag auch noch ein nationales Trainingsverbot. Der Eidgenössische Schwingerverband sprach ein absolutes Trainingsverbot bis Ende April aus. Somit muss nun jeder Schwinger selber für sein Einzeltraining schauen und warten bis die Saison startet.
Die Freiluftsaison wäre in der Nordostschweiz am 05. April 2020 am Rheintal-Oberländischen Verbandsschwingfest in Oberriet gestartet. Durch das Veranstaltungsverbot und der Notlage in der Schweiz sind nun alle Frühjahrsschwingfest abgesagt und werden teilweise verschoben. Dies betrifft auch das Toggenburger Verbandsschwingfest von Jonschwil, welches am letzten Aprilwochenende über die Bühne gegangen wäre. Der Toggenburger Schwingerverband hat sich zusammen mit dem OK in Jonschwil und dem OK für Magdenau 2021 abgesprochen und entschieden, dass Schwingfest in Jonschwil und Magdenau um je ein Jahr zu verschieben. Somit findet das Toggenburger Verbandsschwingfest im Jahr 2021 in Jonschwil und 2022 in Magdenau statt.
Daniel Bösch und seine Karriere
Eigentlich wollte Daniel Bösch seine Karriere in Jonschwil beenden. Nun macht ihm das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung. Auf die Anfrage, was er nun machen wird, antwortete er: «Ich lasse es noch offen, ob ich an einem anderen Schwingfest meine Karriere beende oder sofort.» Sicherlich bewegt in das Virus auch und seine Metzgerei öffnet in diesen Tagen, was ihn in der momentanen Situation auch fordert. Sicherlich wäre es schön, wenn man Daniel Bösch bei einem Schwingfest verabschieden könnte. Aber aktuell steht die Gesundheit auch bei ihm und seinen Mitmenschen an höchster Stelle.
Kranzfeste auf der Kippe
Verschiebungen und Absagen von Schwingfesten sind immer von finanziellen Verlusten geprägt. Damit diese Verluste möglichst klein gehalten werden können, hat sich der NOS Vorstand bereits am Samstag zu einer Sondersitzung getroffen. Die Kranzfestsaison startet am ersten Mai Wochenende mit dem Thurgauer Kantonalschwingfest, genau eine Woche nach dem bis jetzt bekannten Veranstaltungsverbot. Nun sucht man intensiv an einer Lösung, ob das Schwingfest überhaupt stattfinden kann oder nicht. Weiter steht auch eine Verschiebung wie bei den Frühjahresfesten als Option im Raum. Die Zürcher Schwinger seinerseits haben ihr Kantonalschwingfest, welches zwei Wochen nach dem Thurgauer Ehrentag stattfinden würde, bereits abgesagt und auf das Jahr 2021 verschoben. Auch das OK vom St. Galler Kantonalschwingfest von Ende Mai in Kaltbrunn prüft momentan solche Optionen. Denn wenn der Höhepunkt der Coronakrise, wie von den Experten vorausgesagt wird, erste Ende Mai ist, müssen auch die St. Galler Schwinger auf ihr Kranzfest verzichten. Mit einer schnellen Entscheidung können die einzelnen Kranzfeste sicher die finanziellen Ausgaben besser kontrollieren, als in einem kurzfristigen Fall. Sicher ist jetzt schon klar, bis das erste Schwingfest stattfindet, dauert es noch länger, als normal der Fall ist. Wann und wo die ersten Schwinger ihre Zweikämpfe wieder aufnehmen, steht momentan in den Sternen.