
Kriessern SG – Trotz Wind und Regen trotzen die Schwinger und Zuschauer der Natur, um die langersehnte Eröffnung der Saison zu erleben. Am vergangenen Samstag ging es nach einer langen Winterpause am Rheintal-Oberländer Verbandsschwingfest in Kriessern wieder los. Trotz garstigem Wetter verfolgten die 3000 Zuschauer das Geschehen auf dem Schwingplatz. Samuel Giger krönte sich trotz aller Widrigkeiten und eines starken Teilnehmerfeldes zum verdienten Sieger des Fests. Leider wurden die sportlichen Feierlichkeiten von Verletzungen der beiden Top-Athleten Werner Schlegel und Martin Hersche überschattet – ein harter Schlag für ihre Fans und das perfekt organisierte Fest.
von Pascal Schönenberger, Medienchef Toggenburger Schwingerverband
Giger dominant
Samuel Giger scheint in Form zu sein. So sah es am Rheintal-Oberländer Verbandsschwingfest in Kriessern aus. Vor den 3000 Zuschauern legte der Unspunnen Sieger gleich fulminant los und bodigte den Berner Eidgenossen Christian Gerber souverän. Auch der Bündner Christian Biäsch, welcher das Fest auf dem zweiten Platz abschloss, musste sich in seinem zweiten Kampf das Sägemehl von Giger vom Rücken wischen lassen. Vor der Mittagspause forderte der Südwestschweizer Gast, Benjamin Gapany den Thurgauer heraus. Beide Schwinger schenkten sich nichts, jedoch lag am Schluss in der letzten Minute das Momentum auf der Seite von Samuel Giger, welcher gekonnt den Freiburger auf den Rücken legte. Nach der Mittagspause warteten dann gleich zwei unbequeme Gegner auf den Spitzenschwinger Giger. Fritz Ramseier vom Gastclub aus dem Emmental und Jeremy Vollenweider standen ihm gegenüber. Auch in diesen Kämpfen setzte sich Giger erfolgreich durch. Somit sicherte er sich die Schlussgangqualifikation gegen seinen Clubkollegen Domenic Schneider.
Nach einem intensiven Zweikampf über beinahe sieben Minuten entschied Samuel Giger mit einer meisterhaften Technik den Schlussgang für sich und krönte sich erneut zum Sieger des Rheintaler Saisonstarts.
Schlegel und Hersche verletzt
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ist der große Höhepunkt im Kalender der Schwinger. In diesem Jahr, da es in der Nordostschweiz stattfindet, ist die Vorfreude besonders gross. Dementsprechend investieren die Schwinger viel Zeit in intensives Training und die optimale Wettkampfvorbereitung. Doch für Martin Hersche und Werner Schlegel war der Saisonstart alles andere als erfreulich. Beide wurden beim Auftakt von der Verletzungshexe verfolgt und mussten ihre Hoffnungen auf einen reibungslosen Start abrupt begraben.
Im ersten Gang trafen Schlegel und Hersche aufeinander. Schlegel legte einen starken Auftakt hin, ging sofort in die Offensive und überraschte Hersche mit einem schnellen, kraftvollen Zug. Doch in genau diesem Moment verletzte sich Hersche am Knie und musste das Fest nach dem ersten Gang enttäuscht abbrechen.
Schlegel hingegen dominierte zunächst weiter und führte das Fest nach drei Gängen souverän an. Doch dann kam es zum Duell mit dem Berner Eidgenossen Dominik Gasser. Bereits nach wenigen Sekunden zeigte Schlegel, warum er zu den Favoriten zählt, doch das Blatt wendete sich plötzlich: Er knickte mit dem Fuss ein und landete auf dem Rücken. Mit Verdacht auf eine Bänderverletzung brach auch Schlegel das Fest vorzeitig ab – ein bitterer Moment für den talentierten Toggenburger.
Ob und wann die beiden Eigenossen auf den Schwingplatz zurückkehren und ob sie ihre Teilnahme am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Mollis sichern können, bleibt ungewiss. Die Schwingerwelt hofft auf eine schnelle Genesung der beiden.
In Goldingen geht es weiter
Dass, das Rheintal-Oberländer Verbandschwingfest eine Standortbestimmung war, merkte man bei vielen Schwingern. So kam der Eigenosse Marcel Räbsamen nicht ganz auf Touren. Marco Good seinerseits erreichte den vierten Schlussrang, was für ihn spricht. Nächste Woche geht es am Rapperswiler Verbandsschwingfest bereits mit der Freiluftsaison in Goldingen weiter.