Daniel Bösch gewinnt den Ricken Schwinget 2015
Foto: Werner Schaerer
Ricken SG – Auf der Passhöhe Ricken starteten am vergangen Sonntag 129 Schwinger zum 58. Ricken Schwingen. Der Toggenburger Daniel Bösch konnte das Fest im Schlussgang gegen Samuel Giger für sich entscheiden und gewinnt den Ricken Schwinget vor 3400 Zuschauern zum zweiten Mal.
von Pascal Schönenberger , Medienchef Toggenburger Schwingerverband
Gigers Machtdemonstration am Morgen
Der 58. Ricken Schwinget auf der Passhöhe auf dem Ricken lieferte bereits am Morgen einige Überraschungen. Die Spitzenpaarungen beim Anschwingen endeten bis auf den Gang zwischen Andy Büsser und Stefan Burkhalter mit einem Sieger. Dabei konnten Daniel Bösch gegen Bruno Nötzli und Arnold Forrer gegen Mario Schneider siegreich in das Fest starten. Das Thurgauer Talent Samuel Giger entschied seinen Gang gegen den NOS Sieger Michael Rhyner nach hartem Kampf ebenfalls zu seinen Gunsten. Dieser Startsieg vom Zimmermann-Lehrling war gleichzeitig auch der Startschuss zu weiteren zwei Siegen am Vormittag. Gegen Martin Streuli machte Giger kurzen Prozess und legte den Turnschwinger im ersten Zug ins Sägemehl. Der Schwingerkönig von Nyon, Arnold Forrer war der dritte Schwinger, welcher sich das Sägemehl vom Thurgauer vom Rücken wischen lassen musste. Giger trat selbstsicher und abgeklärt gegen den Routinier an und bodigte ihn mit einem bilderbuchhaften „Kurz“, was zu erfreulichen Jubelschreien im Publikum führte.
Unspunnen-Sieger Daniel Bösch war im Vergleich zum Thurgauer bereits am Mittag in Rücklage, da er im dritten Gang gegen Domenic Schneider nach einem Remis die Punkte teilen musste. Stefan Burkhalter und Andy Büsser machten nach dem gestellten Gang beim Anschwingen mit zwei Pflichtsiegen wieder Boden nach Vorne gut.
Daniel Böschs Aufholjagd zahlte sich aus
Nach der Mittagspause führte Samuel Giger das Teilnehmerfeld alleine an. Das Einteilungskampfgericht entschied sich, im vierten Gang für die Paarung zwischen dem Thurgauer und dem Innerschweizer Alex Schuler. Schuler ist bekannt als Favoritenschreck und lieferte mit dem 17-jährigen Sennenschwinger einen harten Kampf. Nach der abgelaufenen Kampfdauer endete der Kampf gestellt.
Daniel Bösch hingegen startete nach dem Punkteverlust im dritten Gang mit der Aufholjagd und wurde mit dem Sieg gegen den Schwägalp Sieger vom 2010, Stefan Burkhalter, belohnt. Trotz des Punkteverlusts im vierten Gang, stand Giger auch nach vier Gängen immer noch ganz vorne auf der Rangliste. Für die Qualifikation in den Schlussgang mussten Daniel Bösch und Samuel Giger einen erneuten Sieg im fünften Gang ins Trockne bringen, da noch für acht weitere Schwinger die Chance auf den Schlussgang bestand. Giger meisterte diese Aufgabe souverän und bodigte den Toggenburger Martin Knechtle platt. Auch Daniel Bösch fuhr mit seiner Aufholjagd weiter und konnte den Bruder von Samuel Giger, Urs Giger nach halber Gangdauer ebenfalls aus dem Stande ins Sägemehl betten.
Auch nach fünf Gängen führte Samuel Giger mit einem halben Punkt vor Daniel Bösch am Ricken Schwinget. Die 3400 Zuschauer schauten bei herrlichem Sommerwetter gespannt auf den Schlussgang zwischen der NOS Zukunftshoffnung Samuel Giger und Daniel Bösch.
Giger konnte man nach dem Sieg über Arnold Forrer im dritten Gang alles zutrauen und ein Sieg gegen Daniel Bösch wäre absehbar gewesen. Bösch liess sich beim dritten Aufeinandertreffen der beiden nicht aus dem Konzept bringen und stoppte den Zimmermannlehrling nach 2:09 Minuten mittels eines „Kurz-Zuges“ und Nachdrücken am Boden. Für Daniel Bösch ist dies der zweite Festsieg am legendären Ricken Schwinget. Hinter Bösch klassiert sich Arnold Forrer im zweiten Schlussrang, gefolgt vom Schlussgangteilnehmer Samuel Giger im dritten Ehrenplatz.